Über das Temperatur- und Geräuschproblem der in den FluSi Rechnern verbauten Radeon R9 290X wurde ja schon berichtet.
Die Karten erreichen locker 70 Grad und mehr und lassen die Temperatur im Zimmer bis auf 30 Grad ansteigen. Im Winter ersetzt das die Heizung, und im Sommer den Saunagang.
Die Lautstärke der Standardlüfter der Radeon läßt sich objektiv nicht so einfach angeben. Die Lüfter – es sind pro Karte zwei – drehen aber mit 3600 RPM, anders ist die Temperatur nicht zu halten. Der dabei entstehende Lärmpegel dürfte mit jedem Staubsauger mithalten. Zumindest ist das mein Eindruck.
Auch wenn es im realen Flugzeug auch nicht gerade leise ist, und die Flugsimulation eine möglichst genaue Annäherung an das reale Fliegen ermöglichen sollte, ist da irgendwo eine Grenze. Zumal der Lärm/Geräuschpegel in der Grumman, zumindest bei Verwendung eines aktiven Headsets, doch geringer ausfällt.
Daher geistert seit einiger Zeit die Idee einer wassergekühlten Radeon durch die Gegend. Als Novize auf diesem Gebiet habe ich mich da erstmal mit der Materie vertraut machen müssen.
Da sind zunächst einmal die Komponenten:
– Der Wasserkühler selbst, der an oder um die zu kühlenden Komponente montiert wird.
– Der Radiator, welcher die Wärme an die Umgebung abgibt
– Eine Pumpe, welche den Wasserkreislauf aufrecht erhält
– Diverse Lüfter, die die Kühlleistung des Radiators optimieren
– Ein Ausgleichsbehälter mit einem Vorrat an Kühlflüssigkeit
– Zubehör wie Schläuche, Überwachungsmodule, Anschlüsse etc.
Unzählige Kombinationen und Varianten, diese Komponenten zu verbauen, sind da möglich. Grundsätzlich kann solch ein Radiator im Computergehäuse montiert werden oder aber ausserhalb. Für mich kam aus mehreren Gründen nur die letztere Option infrage.
– Einmal war es der selbst in Tower- bzw. Servergehäusen grundsätzlich vorhande Mangel an Raum.
– Bei externen Lösungen muß lediglich der Kühlkörper im Gehäuse installiert werden, alles andere ist separat zugänglich und kann gegebenefalls auch getauscht werden, ohne den PC selbst öffnen zu müssen.
– Die Möglichkeit, Radiatoren und Lüfter getrennt vom FluSi in einem anderen Raum unterbringen zu können, ist verlockend. Schließlich möchte ich die Abwärme nicht weiter im Raum haben.
Die Firma liefert da die benötigten Komponenten und, ganz wichtig bei solch einem Vorhaben, den benötigten Support.
Als vorbereitende Massnahme wurde der FluSi um eine Art Rack erweitert, der alle drei Rechner aufnimmt. Das war nötig, um die Zu- und Abgänge der Kühlschläuche nicht quer im Raum verlegen zu müssen. Aufgrund der Platzverhältnisse konnte leider keine Regalfertige Lösung, ein sogenantes COTS Produkt verwendet werden. Es war wieder Mal an der Zeit, zu Säge, Bohrer, Schleifmaschine und Holzleim zu greifen und den Holzhandel aufzusuchen.
Das Rack besteht aus den Grundelementen Bodenplatte, Rückwand und zwei Seitenteilen. Vierkanthölzer bilden das Gerüst, welches die Bodenplatte und die Rückwand mit den Seitenteilen verbindet. Das Ganze ist stabiler -und schwerer – als die beim Cockpitbau benutzten Winkeleisen als Verbinder und sieht schöner aus:
Der Hauptrechner steht unten auf der Bodenplatte, die zwei Slave-Rechner kommen eine Etage höher auf eine ausziehbare Platte mit Teleskopauslegern.
Das dritte, obere Abteil war ursprünglich für die gesamten externen Kühlkomponenten wie Radiator, Lüfter, Pumpe und Ausgleichsbehälter vorgesehen. So wie es jetzt aussieht, wird der Radiator aber eine Etage tiefer unter der Treppe seinen Platz finden und die Abwärme nutzbringend in die Küche abgeben. Damit verbleibt nur ein Ausgleichsbehälter samt Pumpe sowie Trafo, Überwachnungselekltronik im oberen Fach des Racks.
Dazu läuft gerade eine Testinstallation: Oben, im Arbeits- bzw. Flusiraum ist ein Ausgleichsbehälter mit Pumpe im neu gezimmerten Rack (testweise) verbaut:
Unten, eine Etage tiefer in der Küche steht ebenfalls ein Ausgleichsbehälter samt Pumpe und Trafo:
Diese Aufnahme nun zeigt den integrierten Radiator sowie die Aquaero Steuerungseinheit. Rückseitig am Radiator sind zwei 140mm beQuiet Silent Wings2 Lüfter installiert. Absolut unhörbar.
Alles ist dicht. Das Pumpengeräusch selbst ist zu vernachlässigen, wenn auch laut im Vergleich zu den Silent Wings Lüftern.
Nächster Schritt ist dann die testweise Integration des Kühlkörpers und der Überwachungssensoren.