Xaver, der Orkan, hat scheinbar nicht nur im Norden einiges an Schaden angerichtet.
Als ich abends den Sim hochfahren wollte, blieben die Instrumente am Panel dunkel.
Steuerhorn, Pedale und die Dreiergarnitur aus Gas, Propellerverstellung und Gemischregelung funktionierten noch, da separat an den Rechner angeschlossen.
Am Kaltgerätestecker lag noch Spannung an, aber danach war Schluß. Nun, das Panel wollte ich ja ohnehin nochmals abbauen; schliesslich muss noch das Trimmrad und zwei weitere Instrumente installiert werden.
Nach Demontage der Rückwand seh ich mir den Trafo näher an. An einen Ausbau ist ohne die komplette Zerlegung des Panels nicht zu denken. Immerhin kann ich den Niedervoltstecker geifen und von der Platine abziehen, und die Spannung prüfen: Kein Saft, wie schon befürchtet.
Ich sende eine eMail an den Aviation Megastore und bereite die Herrschaften auf die Rücksendung den Panels im Rahmen einer Garantiereparatur vor.
Das scheint in Ordnung zu gehen, schreibt man mir.
Die Saitek Instrumente sind nun demontiert und das Panel wieder in seiner Originalverpackung; gut das ich sie aufgehoben habe…
Auch hat meine Freude über die recht gesunde Framerate von 50 FPS nicht angehalten.
AMDs Eyefinity, die Zusammenführung mehrerer physikalischer Monitore zu einem einzigen virtuellem, drückt die Framerate massiv nach unten; X-Plane kommt noch mit etwa 30 FPS daher.
Da heisst es schon, Zugeständnisse machen an Detailtreue, gerade bei den Airports, und das geht mir dann doch zuweit.
Ein Minimum an Realität, gerade auch optischer, muß schon sein. Wenn etwa die extra installierte Egelsbacher Szenerie aufgrund lascher Rendering Optionen, bloß um die Framerate bei 50 zu halten, aussieht wie ein Milchglas, ist das Ganze nicht mehr überzeugend.
Möglicherweise kommt die Radeon mit 3 x 1920 = 5760 Pixeln einfach an den Rand ihrer Leistung.
Crossfire kommt mir in den Sinn; das Zusammenschalten mehrerer Grafikkarten für mehr Leistung.
Also habe ich kurz entschlossen eine zweite 290X installiert.
Hoffend , das Netzteil mit seinen 850 Watt stemt die zweite 290X, schalte ich den Sim wieder an.
Die Karte wird erkannt und Crossfire läßt sich aktivieren.
Die Framerate hingegen bleibt unverändert niedrig, was im Nachhinein nicht weiter wundert.
AMDs Afterburner Tool benennt den Grund: Die Auslastung der zweiten Karte liegt bei Null, die der ersten bei 100 Prozent.
Ich Google – pardon: recherchiere – im Netz: Crossfire läßt sich effektiv nur dann nutzen, wenn im Catalyst Treiber für das jeweilige Programm ein sogenanntes Profil hinterlegt ist.
X-Plane ist leider nicht dabei.
Da, wie es im Netz weiter heisst, die Profilaktivierung durch den Programmnamen erfolgt, reicht eine Umbenennung des X-Planes aus, um auch die zweite Karte ins Spiel zu bringen.
So die Theorie.
Eines der unterstützten Programme ist etqw.exe. Was auch immer das für ein Programm sein mag; starte man X-Plane unter diesem Namen, steigt die CPU Auslastung des i7-4770k mit seinen 4 Kernel und je zwei Threads auf einhundert Prozent.
Nun, es gibt noch mehr Profile. Zum Beispiel xtop.exe – gleiches Ergebnis wie beim ersten Fall.
In solche Fällen empfiehlt das Netz Serious Sam. Tatsächlich steigt jetzt nicht die CPU Auslastung, sondern die der zweiten Karte. X-Plane startet, die beiden 290X stehen im Kreuzfeuer.
Was macht die Framerate?
Bevor ich diese ablesen kann, stürzt X-Plane ab.
Jetzt habe ich genug von all den zweifelhaften Tipps, Tweaks und Geheimpatches, schalte alles ab und nehme in der Genusswerkstatt um die Ecke lakonische Bratwurst und Faustpils zu mir.
Tags drauf kommt mir eine Idee. Inwieweit Bratwurst nach lakonischer Art oder Faustpils meine Überlegungen beeinflusst hatten, weiß ich nicht.
Abgesehen von der Zusammenschaltung von Grafikkarten zur Leistungssteigerung bietet X-Plane die Möglichkeit, mehrere Instanzen des Programmes, welche auf separaten Rechnern laufen, synchronisiert zu betreiben.
Jeder der Rechner bedient mit einer Grafikkarte genau einen Bildschirm.
Ich entschliesse mich zu einem Versuch und baue die Radeon 290X in, wenn man so will, Photoshop PC ein. Dort läuft Windows 7 mit einer AMD 6 Kern CPU.
Den PC hatte ich ja schon für Tests mit dem FSX Nachfolger Prepar3D genutzt.
Jetzt kopiere ich X-Plane vom Flusi Rechner – Codename fscore – rüber und konfiguriere die interne Kommunikation der beiden X-Planes, die per UDP auf Port 49000 ihre Daten austauschen.
Eine X-Plane Instanz ist dabei der Master, der oder die anderen X-Plane Konfigurationen sind die Slaves. Jeder Slave bedient einen Monitor. Dem Master kann, muß man aber keinen Monitor zuordnen; er ist primär für das virtuelle oder reale Cockpit zuständig und berechnet den Flugweg. Diese Informationen werden dann an die Slaves übermittelt.
Die Monitore stellen dann wieder ein visuell zusammenhängendes Bild dar, während die intensiven Rechen- und Grafikoperationen vertelt ablaufen.
Ich starte nun X-Plane zuerst auf dem Slave-PC und anschliessend auf dem Master; lasse den Motor an und rolle.
Tatsächlich wird das Bild auf beiden Monitoren synchron aktualisiert. Da sich der X-Plane Slave aufgrund der fehlenden DVD im Laufwerk im Demo-Modus befindet und nach 15 Minuten, wie ich vermute, deaktivieren wird, habe ich nicht viel Zeit.
Eine Platzrunde muss reichen, um die Performance zu testen.
Tatsächlich komme ich jetzt auf stabile 50 Frames während der Platzrunde, mitunter sogar drüber.
Der Versuch endet vielverspechend.
Die Radeonkarte wird wieder entfernt; der Photoshop PC soll ja bleiben was er ist.
Zudem möchte ich für den oder die Slaves die gleiche Hardware zur Verfügung haben, d.h. als CPU den i7-4770k, das gleiche Motherboard und Grafikkarte.
Ich entschliesse mich zu zwei weiteren Rechnern, die zusammen mit fscore, dem Master, meine drei Monitore bedienen sollen.