In den letzten Monaten hat sich einiges getan an meinem Simulator. Zum einen wurden die auf einem Holzbrett montierten Pumpen, Durchflussmesser und die Steuerelektronik nun in einer vorzeigbaren Box untergebracht, die sich auch vom Äußeren in die Küchenmöblierung einfügt. Die Kühlung erfolgt nun ausschließlich über den großen Radiator, dem Airplex Gigant von Aquacomputer mit 20 Lüftern. Damit bleiben die Temperaturen der zwei CPUs und drei GPUs so zwischen 40 und 45 Grad.
Auch wurde das Saitek Yoke ausgemustert. Nach langer Recherche fand sich in der schweizerischen Firma Brunner ein Hersteller eines qualitativ hochwertigen Yokes, das die Ruderkräfte der Hoch- und Querachse mit zwei Servos überraschend realistisch simuliert. Der Realitätsgrad beim simulierten Fliegen ist meiner Meinung nach gerade bei Airwork sowie den Starts und Landungen spürbar gestiegen.
Auch hat nach langer Überlegung der Wechsel von den AMD zu Nvidia begonnen; die Radeon R9-290X wird gegen die neue GTX 980 Ti getauscht. Die Leistungsreserven sind deutlich sichtbar, und dank eBay finden sich für die R9 noch dankbare Abnehmer zu einem vernünftigen Preis.
Mit dem Umstieg aufs Glasscockpit mit der iPAD G1000 App von Simionics, siehe Das G1000 Panel ist komplett wurde auch die Instrumentierung des Panels realer. Der Umgang mit der G1000 Simulation war hilf- und lehrreich; viele VFR und einige IFR Flüge habe ich das Glasscockpit Feeling genossen.
Allerdings haben die vielen Stunden der Nutzung auch einige Schwachpunkte der App gezeigt: Die Triebwerksparameter auf dem MFD sind fix und auf eine Cessna 182 abgestimmt, d.h. Tankinhalt, Speeds etc. weichen von den mir geflogenen Mustern ab.
Bei IFR Anflügen zeigt der Localizer etwa 2 Grad Abweichung, was für IFR Trainingsflüge eigentlich schon ein NoGo darstellt. Als Workaround blieb mir nichts weiter als auf das noch verbaute HSI Backup von Saitek auszuweichen.
Die Datenbank des simulierten G1000 ist auch fix und datiert aus dem Jahre 1995. Es existiert auch kein Update der Datenbank via iTunes, wie auf der Website zu lesen ist.
Kurzum, vor allem die Problematik der Localizer Anzeige führte zu diversen Überlegungen und der Suche nach Alternativen. Eine davon waren die Produkte von Project Magenta, deren Nutzung ich in der Vergangenheit schon einmal in erwogen, aus Kostengründen aber wieder verworfen hatte.
Seit Oktober letzten Jahres allerdings bietet PM eine signifikante Ermäßigung für seine Produktpalette, falls diese ausschließlich privat eingesetzt wird. Das GA Glasscockpit, letztlich ein simuliertes G1000, kostet nur noch 100 € ohne Folgekosten. Das ist zwar immer noch das fünffache des Simionic Preises von knapp 20 €, aber auch ohne die gravierenden Fehler sind weg: Keine Ablage beim Localizer mehr, die Datenbank mit Waypoints und Geländedarstellung kann aktualisiert werden, der aktivierte Autopilot bewirkt auch entsprechende Bewegungen am Steuerhorn, und einiges mehr.
Allerdings bedeutete die Entscheidung für das Windows basierte PM auch die Umstellung vom iPAD auf Touchscreens. Die iPAD Airs – eines ist mittlerweile schon verkauft – mit dem zugehörigen RAM Mounts wurden entfernt. Als Touchscreen habe ich den Faytech 10 Zoll ausgewählt.
Aus Pappelsperrholz, eigentlich gedacht für Laubsäge- und ähnliche Bastelarbeiten – wurden neue Verblendungen angefertigt, um die Touchscreens montieren zu können. Gegenüber der etwas wackeligen Montage der RAM Mounts sind die jetzigen Monitore wirklich fest am Panel.
Obwohl PM empfiehlt, dedizierte Windows Clients für das Glasscockpit zu verwenden, wurde diese bei mir auf dem die rechte Aussensicht generierenden PC installiert, ohne erkennbaren Leistungsverlust; keine Änderung der Framerate beim X-Plane.
In den nächsten Tagen dann soll auch das MFD in Betrieb gehen, um mich dann endlich wieder mehr dem Fliegen und weniger dem Basteln und Handwerken widmen zu können.